Informationen für Eltern

Atemwegsinfektionen sind in den ersten zwei Lebensjahren, also bei Säuglingen und Kleinkindern, häufig. Es gibt verschiedenste, meist virale, Erreger, die eine solche Erkrankung verursachen können. Ein häufiger Erreger während der Wintermonate ist das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV).

Was ist RSV?

Das RS-Virus ist weltweit verbreitet. Bis zum Ende des zweiten Lebensjahres machen fast alle Kinder mindestens einmal eine RSV-Infektion durch. Dabei gibt es Kinder, die auf eine Infektion mit RSV mit nur geringen Beschwerden wie leichtem Husten und laufender Nase reagieren. Ein kleiner Teil der Kinder erleidet eine schwere RSV-Infektion und muss im Krankenhaus behandelt werden. Mitunter treten dabei auch noch andere virale Erreger wie z. B. die als „Grippevirus“ bekannten Influenzaviren oder auch das neuartige Coronavirus in Erscheinung. Mehr dazu im Studiendatenbericht.

Was ist das Ziel der PAPI-Studie?

Wir möchten herausfinden, wie häufig Säuglinge und Kleinkinder einen schweren Verlauf der Situation RSV-Infektion erleiden und welche Rolle virale Erreger dabei spielen. Wir wollen auch herausfinden, welche Kosten durch die Infektion für die Familien entstehen. Dazu werden in den Winterhalbjahren 2021/22 und 2022/2023 in Kinderkliniken und Kinderarztpraxen an vierzehn verschiedenen Standorten in Deutschland Patienten für eine Teilnahme an PAPI gesucht. Zudem möchten wir über die Bedeutung von RSV und anderen Viren als Ursache über Atemwegsinfekte bei Kindern aufklären. Auf dieser Website wird ein wöchentlich aktualisierter Überblick über die Gesamtsituation von erkrankten Kindern in Deutschland dargestellt.

Warum sollte mein Kind an der PAPI-Studie teilnehmen?

In der Studie arbeiten Ärzte und Forscher aus verschiedenen Bereichen der Medizin zusammen. Sie wollen die bestehende Wissenslücken über Atemwegsinfektionen schließen und die beste Diagnostik und Therapie für betroffene Kinder entwickeln. Mit der Teilnahme Ihres Kindes helfen Sie, das Wissen über die Bedeutung von Atemwegsinfektionen zu vergrößern. So wird mittelfristig die Versorgung von erkrankten Kindern in der Zukunft verbessert. Zudem werden alle Befunde zur Erregerdiagnostik, die im Rahmen der Studie erhoben werden, unmittelbar an Ihren behandelnden Arzt und an Sie weitergeleitet. Damit stehen die Befunde für die Behandlung Ihres Kindes zur Verfügung. Ihr Kind erhält dabei eine Diagnostik, die in der Regel Kindern im Rahmen der regulären klinischen Versorgung nicht angeboten werden kann.

Alle Kinder bis zum 24. Lebensmonat, die aufgrund einer Atemwegsinfektion in einer teilnehmenden Klinik behandelt werden oder eine teilnehmende Kinderarztpraxis aufsuchen, sind zur Teilnahme an der Studie eingeladen. Als Eltern werden Sie ausführlich über die Studienteilnahme aufgeklärt. Die Teilnahme ist freiwillig. Wenn Sie nicht an der Studie teilnehmen möchten, entstehen Ihnen oder Ihrem Kind keinerlei Nachteile. Zudem können Sie zu jedem Zeitpunkt die Teilnahme Ihres Kindes an der PAPI-Studie widerrufen.

Wie läuft die PAPI-Studie ab?

Wenn Eltern der Teilnahme an der Studie zustimmen, wird zunächst bei dem erkrankten Kind eine sehr breite Erregerdiagnostik durchgeführt. Diese Diagnostik hilft, den genauen krankmachenden Erreger zu bestimmen. Hierzu können Abstriche des Nasenrachenraums durchgeführt werden. Die Befunde stehen zeitnah zur Verfügung. 

Mit Fragebögen werden Informationen zu Vorerkrankungen, regelmäßiger Medikamenteneinnahme, Impfungen und das Lebensumfeld des betroffenen Kindes und dessen Familie gesammelt. Darüber hinaus soll erhoben werden, welche Ausgaben durch die Erkrankung des Kindes entstanden sind. Dies geschieht persönlich, schriftlich oder telefonisch durch den Studienarzt oder geschultes Studienpersonal am ersten Tag der Teilnahme. Sollte das Kind an einer RS-Viruserkrankung erkrankt sein, werden zu späteren Zeitpunkten zusätzliche telefonische Befragungen durchgeführt. Dabei werden zu jedem Zeit geltende Datenschutzbestimmungen eingehalten.